Einwöchige Tour durch Mitteldeutschland

Prolog

Tatort: Donnerstag Werkstatt in Anzing, das Zebra sollte wieder „Sommerschuhe“ bekommen. Als ich so um das Fahrzeug gehe, bemerke ich eine Pfütze unter dem Motorraum. Eine Fingerprobe gibt Gewissheit: Kühlflüssigkeit. Die Werkstatt konnte mir den Kühlmittelbehälter wieder auffüllen. Zuhause angekommen, musste ich nochmal nachfüllen. Ich rief an, die Fiat Werkstatt meines Vertrauens, ob ich heute noch vorbeikommen könnte, -- ich durfte, als ich erzählte am Wochenende in den Urlaub fahren zu wollen.

Durch Erding bin ich noch gekommen, dann war endgültig Schluss. Das Wasser was ich oben hineinschüttete kam unmittelbar unten wieder raus. Siehe Wasserlache auf dem Bild. Ein Abschleppwagen beförderte das Zebra für satte 450 € zu meiner Fiat Werkstatt.

In der Werkstatt machten sie mir keine allzu großen Hoffnungen, sie hatten schon alles ausgebucht. Trotzdem machte sich der Seniorchef auf Fehlersuche. Die Wasserpumpe war nach seiner Diagnose defekt. Sie haben noch am selben Abend das passende Ersatzteil bestellt, es war auch verfügbar.

Am Freitagmittag kam der erlösende Anruf von Fiat Liegl, Reichenkirchen: Sie haben es geschafft. Danke hier an das Team vom Autohaus. Freitagabend konnte es dann doch noch losgehen auf unsere Tour. Die Kosten für die Wasserpumpe und Einbau habe ich verdrängt. Wichtig war, dass das Zebra reisefertigt vor der Tür stand. 

In meiner Geburtsstadt Erlangen ein Übernachtungshalt und Abendessen in meiner alten Stammwirtschaft.

Am Samstag ging es dann weiter zum ersten Ziel Mitteldeutschlands:

Wernigerode

Wohnmobilstellplatz Wernigerode am Katzenteich. Koordinaten:  51°50'20.8"N 10°46'52.4"E. Wir waren sehr zufrieden mit dem Stellplatz. Sehr nahe zum Ortskern und dem Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn HSB. Wir machten sogleich noch einen ausgiebigen Stadtrundgang und kühlten uns mit einem Eis herunter.

 




 

Am Sonntag Traumwetter. Wir machten uns früh auf, um mit dem ersten Zug der Schmalspurbahn auf den Brocken zu fahren. Nach allgemeinen Berichten, kommt so ein Blick vom höchsten Berg im Harz nicht allzu oft vor. Nebel, Wolken, Regen behindern ihn schnell. Es war ein Traum, dieser Ausflug.











Leipzig

Am Montag fuhren wir weiter nach Leipzig. Dort fanden wir einen ruhigen sehr schönen Stellplatz im Dölitzer Holz 20, nicht weit entfernt von der S-Bahn-Station Markkleeberg Nord. Koordinaten brauche ich nicht zu nennen, denn es gibt den Platz leider nicht mehr. Siehe Nachwort...


Wir nahmen uns 2 Tage Zeit um all die Sehenswürdigkeiten und POIs von der schönen Stadt Leipzig zu besichtigen: Bahnhof, Rathaus, Fußgängerzone, Nikolaikirche, Völkerschlachtdenkmal, Fotomuseum, Zeitgeschichtliches Forum und den historischen bayrischen Bahnhof, der heute eine Brauerei und einen schönen Biergarten beherbergt. Interessant auch die eigene Bierspezialität „Gose“. 














Weimar

Am Mittwochfrüh ging unsere Fahrt weiter nach Weimar.

Stellplatz Hermann-Brill-Platz, 99423 Weimar, 50° 59 5N 11° 18 59E. Für eine Nacht war der Platz ok. Es war immer noch sehr heiß und ich war froh am Nachmittag unter einem schattigen Baum einen Stellplatz erobert zu haben.

Ein Stadtrundgang führte uns zu den geschichtsträchtigen Orten dieser Stadt der großen Dichter.






Erfurt

Weiter ging‘s zur nächsten Stadt: Erfurt. Im Wohnmobilpark Trautmann bekamen wir für diesen Tag noch einen Stellplatz. Aber bereits am Freitag mussten wir weiterziehen, da alle Plätze lange vorher ausgebucht waren. Warum? An diesem Wochenende fand das berühmte Krämerbrückenfest in Erfurt statt.

Navi-Adresse: Rottenbacherweg 11, 99097 Erfurt
50°57’15’’N 11°04’01’’E

Der Stellplatzbesitzer Herr Trautmann gab uns einige Tipps für die Stadtbesichtigung und Straßenbahnfahrt ins Zentrum. Wir befolgten seinen Rat und buchten eine Stadtführung, die sehr interessant war. Der Stadtführer erklärte uns auch die Bedeutung des Erfurter Blau. In Wikipedia liest man:

Waid hat heutzutage als Ökofarbe wieder eine gewisse Bedeutung. Mancherorts wird heute Gewebe wieder mit      ‚Erfurter Blau' gefärbt. Nach dem Mauerfall gab es vor allem in Thüringen eine starke Nachfrage nach der blauen Farbe aus Färberwaid zur originalgetreuen Restaurierung von Kirchen und anderen Gebäuden.






Einen Ort besuchte ich noch auf eigene Faust: Den Bahnhofsvorplatz mit dem Fenster aus dem Willi Brandt die Erfurter gegrüßt hatte. Für mich eine Erinnerung aus der Kindheit, die ich damals im Fernsehen verfolgt habe.

Eigentlich hätte ich ja stutzig werden müssen. An diesem Tag rief mich HiTECer Bernd öfters an, was wir aktuell machen. Am Abend, wir hatten es uns vorm Wohnmobil gemütlich gemacht, stand plötzlich Bernd vor uns. Ein Überraschungsbesuch! Mal so eben von Bad Windsheim nach Erfurt, „Just for Dinner“ 250km hin und 250km zurück. Wir änderten unsere Pläne und fuhren mit der Straßenbahn nochmal nach Erfurt zum Abendessen. Wer kennt nicht „Bernd, das Brot?“ Wir hatten viel Spaß mit Bernd.





Lauscha

Jetzt hatten wir genug von Stadtbesichtigungen, Museen, Denkmälern und fuhren in die Natur nach Lauscha im Thüringer Wald. Das war sowas von erholsam! Wir genossen einfach die Stille und die Luft, stärkten uns für die kommende Woche, die uns wieder auf den Boden der Realität zurückbrachte, in die Schule, bzw. ins Büro.

50°28'32"N 11°08'38"E - 620m ü. NN

Parkplatz Wanderparadies Steinachgrund, Lauscha

Der Platz eignet sich auch sehr gut für Radausflüge (Vorsicht hügelig) oder Wanderungen. In der Nähe gibt es auch ein Freibad. Wir haben nur „gechillt“.

Nachwort

Beim Recherchieren der Koordinaten der Stellplätze die ich auf dieser Reise besuchte, schockte mich ein im Internet veröffentlichtes Statement:

„Reisemobilhafen Leipzig, Ihr ehemaliger Wohnmobilstellplatz in der Messestadt. Hier konnten Sie das Stadt-Park-Feeling außerhalb der Umweltzone bei uns erleben. Die Stadt Leipzig möchte Sie als Gäste mit Reisemobil offensichtlich nicht hier in der Stadt willkommen heißen und hat uns den Betrieb unseres Stellplatzes untersagt, da dieser in den Augen der Stadtverwaltung ein unerlaubter Campingplatz gewesen sei. Wir empfehlen Ihnen daher, besser andere Ziele in Sachsen anzufahren und Leipzig aus Ihrer Reiseroute zu streichen. Hier möchte man Sie offensichtlich nicht zu Gast haben!"

ACHTUNG!!!! Das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig hat uns mit sofortiger Wirkung die Nutzung unseres privaten Grundstückes, welches eine offizielle Genehmigung als Parkplatz hat, als Reisemobilstellplatz untersagt und ein Zwangsgeld in Höhe von 2500 Euro verhängt. Bei weiterer Nichtbeachtung wurde ein weiteres Zwangsgeld in Höhe von 5000 Euro angedroht.

Trotz vieler Versuche, den Behörden den Zweck und Inhalt eines Reisemobilstellplatzes und den markanten Unterschied zu einem Campingplatz zu erläutern, beharren diese auf Ihrem Standpunkt, wir würden hier unerlaubter Weise einen Campingplatz betreiben. Auch die Bitte um Unterstützung seitens der Zeitschrift Pro Mobil und auch der Leipziger Tourismus und Marketing GmbH zum Erhalt des Platzes fand von beiden Seiten keine Resonanz.“


Stephan und Cornelius